CO2-Reduzierung in Unternehmen: Warum bestimmte Einwände nicht mehr stichhaltig sind
Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass dringender Handlungsbedarf besteht, die Klimakrise zu bewältigen. Unternehmen spielen weiterhin eine entscheidende Rolle, wenn es um die Reduktion des CO2-Fußabrucks geht. Doch Veränderungen stoßen unweigerlich auf Widerstand, und es gibt weiterhin interne und externe Interessensgruppen, darunter Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und Auftraggeber, die kritisch sind.
Sofortiges Handeln ist erforderlich
Wissenschaftler haben davor gewarnt, dass die Kohlendioxidemissionen in diesem Jahrzehnt um 45% gesenkt werden müssen, wenn die globale Erwärmung auf 1,5 °C begrenzt und eine irreversible Entwicklung vermieden werden soll. In einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur wird jedoch davor gewarnt, dass die Kohlendioxidemissionen in diesem Jahr den zweitgrößten jährlichen Anstieg in der Geschichte verzeichnen werden. Einen ähnlichen Anstieg der Emissionen gab es nach der Finanzkrise 2008, als sich die Volkswirtschaften von der weltweiten Rezession erholten.
Darüber hinaus ergab eine am Anfang des Jahres veröffentlichte UN-Analyse, dass die weltweiten Kohlendioxidemissionen trotz neuer Pläne zur Verringerung der CO2-Emissionen in Dutzenden von Ländern, darunter große Emittenten wie die USA und die EU, weiter ansteigen.
Es besteht ein gewisser Optimismus, dass die derzeit stattfindende COP26 (Klimakonferenz der Vereinten Nationen) zu einer sinnvollen globalen Vereinbarung über die erforderlichen drastischen Maßnahmen führen wird.
Unternehmen müssen sich dem Kampf anschließen
Die Verringerung der CO2-Emissionen ist zweifellos ein wesentlicher Bestandteil des Kampfes gegen den Klimawandel und sollte in den Strategien von Unternehmen aller Größenordnungen fest verankert sein.
Die Erwartungen an die unternehmerische Verantwortung steigen ebenso wie die Forderung nach mehr Transparenz. Da es keine Einheitslösung für die Reduzierung von CO2 gibt, müssen Unternehmen individuell abwägen, was sie umsetzen können, um nachhaltiger zu werden. Viele Unternehmen oder deren Stakeholder haben jedoch immer noch Einwände hinsichtlich solcher Nachhaltigkeitsinitiativen. Diesen Bedenken möchten wir hier gerne mit entsprechenden Gegenargumenten begegnen.
Dieses Argument entspricht nicht mehr dem Zeitgeist. Der Wandel hin zu nachhaltigkeitsbewussten Verbrauchern befindet sich seit Jahren in einem signifikanten Aufwärtstrend und wurde, wie viele andere Entwicklungen auch, durch Covid-19 weiter vorangetrieben. Die Global Consumer Insights Pulse Survey 2021 von PwC zeigte, dass die Hälfte aller befragten Verbraucher angegeben hat, weltweit noch umweltfreundlicher geworden zu sein. Ein Anstieg von fast 20 % seit 2019.
Darüber hinaus ergab ein aktueller Bericht der Economist Intelligence Unit im Auftrag des WWF, dass die Beliebtheit von Google-Suchen zu nachhaltigen Waren seit 2016 weltweit um 71 % gestiegen ist. Die Nachfrage nach nachhaltigen Gütern hat vor allem in Ländern mit hohem Einkommen wie Großbritannien, den USA, Deutschland, Australien und Kanada zugenommen. Dieser Trend ist aber auch in Schwellenländern zu beobachten. In China wünschen sich 41 % der Verbraucher umweltfreundliche Produkte, und in Indien ist der Umsatz mit "natürlichen" [Bio-]Produkten seit 2018 um 13 % gestiegen.
"Der Umstieg auf Nachhaltigkeit ist teuer"
Kurzfristig kann das stimmen, aber der Wandel wird sich langfristig auszahlen. Die Umstellung von Geschäftspraktiken auf umweltfreundlichere Verfahren kann zu Beginn kostspielig sein. Die durch die Verringerung der Emissionen erzielten Energieeinsparungen reichen oftmals nicht aus, um nachhaltige Investitionen, wie zum Beispiel die Anschaffung nachhaltigerer Anlagen und die damit verbundene Schulung von Mitarbeitern und Kunden, auszugleichen.
Langfristig wirkt sich dies jedoch positiv auf den Gewinn aus, da die Verbraucher vermehrt nach nachhaltigeren Produkten suchen und bereit sind, dafür mehr zu bezahlen – wie der Global Consumer Insights Pulse Survey 2021 von PwC aufzeigt. Darüber hinaus können Unternehmen, die sich an Nachhaltigkeitsstandards halten, einen besseren Zugang zu den Märkten erhalten und eine stärkere Nachfrage nach ihren Waren und Dienstleistungen erreichen.
Es stimmt zwar, dass die durch die Covid-Pandemie hervorgerufenen Einschränkungen und Verhaltensänderungen den CO2-Ausstoß vieler Unternehmen verringert haben, doch wurde dies möglicherweise durch eine Zunahme anderer Aktivitäten ausgeglichen. Das Internet, die Cloud und die digitale Speicherung verursachen hohe Kohlenstoffemissionen. Im Vereinigten Königreich beispielsweise hat sich die Internetnutzung im vergangenen Jahr aufgrund von Covid verdoppelt, wie BT Openreach mitteilte. Laut dem Flexera 2021 State of the Cloud Report hat die Pandemie auch dazu geführt, dass die Cloud-Nutzung bei der überwiegenden Mehrheit der globalen Unternehmen (9 von 10) leicht oder deutlich höher war als ursprünglich geplant. Der CO2-Fußabdruck des Internets und der Systeme, die es unterstützen, machen 3,7 % der weltweiten Treibhausgasemissionen aus und ist damit vergleichbar mit der Luftfahrtindustrie. Diese Emissionen werden sich bis 2025 voraussichtlich verdoppeln, so die Studie von Climate Care. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sowohl im Großen als auch im Kleinen, den digitalen CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens zu verringern. Auch hier haben Unternehmen die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen.
Wie ABN AMRO helfen kann
Was hat eine Bank mit Nachhaltigkeit zu tun? Jüngste Untersuchungen zeigen, dass die Finanzwelt eine wichtige Rolle bei der Umstellung der Unternehmen auf mehr Nachhaltigkeit spielt. Eine von der Anwaltskanzlei Addleshaw Goddard durchgeführte Umfrage unter 1.000 Generaldirektoren, Finanzdirektoren, Investoren und Versicherern in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ergab, dass 92 % der befragten Unternehmen von ihrer Bank beeinflusst wurden, nachhaltiger zu werden. Die Banken waren die wichtigsten Einflussnehmer, gefolgt von Regierungen, Investoren und Versicherern.
Auch wir unterstützen unsere Kunden beim Übergang zur Nachhaltigkeit. ABN AMRO Asset Based Finance hat eine nachhaltige Strategie formuliert mit dem langfristigen Ziel, Unternehmen zu unterstützen, die einen nachhaltigen Geschäftsansatz verfolgen.
Wir sind überzeugt, dass alle unsere Kunden in den kommenden Jahren auf die eine oder andere Weise vom Übergang zur Nachhaltigkeit betroffen sein werden. Besonders der Wandel in den Bereichen Energie, Mobilität und Digitalisierung wird bei Unternehmen in Europa als Megatrend gesehen und beschleunigt sich zunehmend. Auch bei ABN AMRO Asset Based Finance haben wir diese Themen als wichtigen Antrieb für die Gestaltung der Zukunft identifiziert und unser Ziel ist es, unseren Fokus und unsere Expertise in diesem Bereich auszubauen und unseren Kunden auf ihrem Weg beratend zur Seite zu stehen.
Wir bieten eine Bandbreite an flexiblen Finanzierungslösungen, die den Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen unterstützen. Unsere Asset-basierte Finanzierungslösungen wie Factoring und Lagerfinanzierung (ABN AMRO Commercial Finance) und Objektfinanzierungs-Lösungen wie Finanzierungsleasing, Mietkauf und Investitionsdarlehen (ABN AMRO Lease) helfen unseren Kunden, Liquidität für nachhaltige Investitionen freizusetzen.
Zudem integrieren wir über Sustainability-linked Finanzierungen die Nachhaltigkeitsziele unserer Kunden in unsere Finanzierungsstruktur und schaffen finanzielle Anreize für nachhaltiges unternehmerisches Wirtschaften. Der Anreiz kann dabei eine Verringerung der Zinsmarge sein, es können jedoch auch alternative Anreize erwogen und entwickelt werden. Gleichzeitig unterstreicht die Finanzierung das Engagement und die Ambitionen unserer Kunden, ihr eigenes Nachhaltigkeitsprofil zu verbessern.