Ist Ihr Unternehmen für einen Aufschwung gewappnet?
Warum sehen die Ökonomen eine schnelle wirtschaftliche Erholung eher mit Skepsis? Ist das nicht eine gute Nachricht? Eigentlich schon. Aber die Rückkehr zur Normalität könnte für viele Unternehmen immer noch eine unbequeme Umstellung sein. Asset-basierten Finanzierungslösungen helfen ihnen dabei, den notwendigen finanziellen Spielraum zu schaffen, um in der Phase des Aufschwungs die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
Im Juni meldete Starbucks Lieferengpässe für verschiedene Zutaten. Infolge der Aufhebung des Lockdowns strömten viele Kunden wieder in die Coffeeshops. Die erhöhte Nachfrage führte zu Lieferproblemen und viele Artikel mussten von der Menükarte genommen werden.
In Großbritannien warten Kneipen- und Restaurantbesitzer nervös darauf, dass die Handelsbeschränkungen aufgehoben werden. In vielen Ländern Europas sind die Gastronomen auch wegen des Personalmangels beunruhigt, der eine Wiedereröffnung erschwert. In den Niederlanden hat nach Angaben des Statistischen Zentralamts fast jedes fünfte produzierende Gewerbe mit Lieferproblemen zu kämpfen, da die begrenzten Rohstoffe und Komponenten einen Kostenanstieg verursachen. Die Produktion kann nicht mit der Nachfrage mithalten, was auch die Verbraucherpreise in die Höhe treibt. Der weltweite Mangel an Halbleitern trifft auch die französische Automobilindustrie - sie beeinträchtigt das Angebot, während die Nachfrage gerade zu wachsen beginnt. Das Problem ist in Deutschland noch stärker zu spüren und führt zu Sorgen über einen Anstieg der Preise und der EZB-Zinsen.
Die schnelle Erholung der Wirtschaft ist überall zu spüren. In nur 15 Monaten sind wir von einem gefühlten Stillstand und vorübergehenden Winterschlaf zu einem sehr kontrollierten Normalbetrieb übergegangen, da sich die Verbraucher an die Covid-19-Restriktionen gewöhnt haben. Durch das schnelle Voranschreiten der Impfprogramme erwartet uns nun im nächsten Schritt eine schnelle Expansion.
Diese Verschiebung macht es für Unternehmen sehr viel schwieriger, die Ressourcen zu beschaffen, die sie benötigen, um vom Aufschwung zu profitieren. Sie werden vor große Herausforderungen gestellt: Höhere Inputkosten, ein verschärfter Fachkräftemangel, Engpässe in den Lieferketten und die anhaltende Angst, dass dieser Nachfrageschub genauso schnell wieder abklingen könnte, wie er aufgetaucht ist. Dies lässt darauf deuten, dass Finanzplanung und Prognosen derzeit ein Spiel mit hohem Einsatz sind.
Diese Probleme spiegeln sich deutlich in den Zahlen wider. Der Weltwirtschaftsbericht von ABN AMRO für Mai brachte es auf den Punkt, worüber sich viele Ökonomen derzeit Sorgen machen: Überhitzung und Inflation.
Inflation: kein gleichmäßiges Preisniveau
Die Befürchtungen vom Frühjahr, dass wir eine Rückkehr zu den Inflationsraten der 1970er Jahre erleben könnten, scheinen inzwischen übertrieben - insbesondere in den USA. "Wir erwarten eine Phase des nachholenden Preiswachstums, um die Ausfälle während der Pandemie zu kompensieren - vielleicht verstärkt durch vorübergehende Engpässe auf der Angebotsseite -, aber wir sehen nicht, dass dieses Maß an Preiswachstum anhalten wird", heißt es im Bericht der ABN AMRO.
Noch besser sieht es in der Eurozone aus, wo die geringere Vollbeschäftigung darauf hindeutet, dass die Lohninflation kein großer Faktor sein wird. Das Bild variiert: Die höheren Preise in Frankreich sind zum Beispiel in Spanien nicht sichtbar. In Großbritannien hat der Chefökonom der Bank of England, Andy Haldane, davor gewarnt, dass sowohl Angebotsengpässe als auch eine steigende Nachfrage und Personalengpässe die Inflation in die Höhe treiben.
Kurzum, die Inflation bleibt ein Risiko - und in einigen Sektoren schafft sie akute Probleme für die Inputkosten der Unternehmen. Zeichnen sich Preisanstiege oder Lieferengpässe ab, ist die traditionelle Herangehensweise die, Vorräte anzulegen, um die eigenen Preise wettbewerbsfähig zu halten.
Das birgt auch die Gefahr, die Inflation anzukurbeln. Denn Vorratshaltung schafft am Ende noch mehr Knappheit auf dem Markt. Aber für Unternehmen, die es sich leisten können, könnte diese Vorgehensweise eine sinnvolle Strategie sein. Der Zugang zu liquiden Mitteln wird zum kritischen Faktor:
Wenn Ihre Lieferanten nur einen begrenzten Vorrat haben, werden sie möglicherweise Geldzahlungen gegenüber Kreditzahlungen bevorzugen.
Wenn Sie zusätzliche Lagerbestände schaffen, binden Sie Betriebskapital.
Durch zusätzliche Verkäufe aufgrund steigender Nachfrage, müssen Sie möglicherweise mehr Kunden einen Kredit gewähren. Daraus resultiert eine weitere Bindung Ihres Working Capital.
In allen drei Fällen kann eine Asset-basierte Finanzierung helfen. Über zum Beispiel können Sie bei zusätzlichen Verkäufen weiteren Kunden Kreditkonditionen gewähren, da Sie wissen, dass Sie über den Forderungsverkauf sofort wieder in Ihr Geschäft investieren können. Über können Sie Rohstoffe und Produkte für den Wiederverkauf sichern und gewährleisten, dass Ihre eigene Lieferkette weniger wahrscheinlich unterbrochen wird. Und wenn die Inflation ansteigt, können Sie durch den Kauf im Voraus zu niedrigeren Preisen die Margen für später verkaufte Waren sogar erhöhen.
Die Inflation wird von so vielen Faktoren bestimmt, dass sie schwer vorherzusagen ist. Ein gutes Liquiditätsmanagement, das viele Optionen offenhält, ist jedoch eine gute Möglichkeit, das Inflationsrisiko abzusichern.
Droht uns eine "Überhitzung"?
Die Überhitzung ist mit der Inflation eng verbunden. Zusätzliche Nachfrage und begrenztes Angebot bedeuten, dass die Preise steigen. Covid-19 ist hier ein negativer Treiber. Die wirtschaftliche Aktivität, vor allem der Konsum, ist 2020 dramatisch zurückgegangen und wir beginnen, einen "Nachholeffekt" zu sehen. Viele Menschen haben Ersparnisse angesammelt, die sie nun ausgeben wollen. Unternehmen, die wiedereröffnen, müssen Personal einstellen und ihre Räumlichkeiten auf Vordermann bringen.
Laut Weltwirtschaftsbericht der ABN AMRO ist dies vor allem in den USA und Großbritannien ein Problem. Das große Risiko besteht jedoch darin, dass sich die Unternehmen auf einen Nachfrageschub in den Jahren 2021 und 2022 einstellen, um dann festzustellen, dass das Aktivitätsniveau sinkt, sobald die "Covid-Dividende" aufgebraucht ist.
Die Politik der Zentralbank wird hier einen großen Einfluss auf die Entscheidungen der Unternehmen haben. Das Abwärtsrisiko besteht darin, dass die Zentralbanken eine strengere Kontrolle über das Geld ausüben. Seit der globalen Finanzkrise haben sie viel Geld gedruckt und die "quantitative Lockerung" intensiviert, um die Pandemie zu bewältigen.
Wenn Sie ein Unternehmen in Europa führen, scheinen die US-Zinsen vielleicht nicht allzu wichtig zu sein. Aber wir wissen, dass die Finanzmärkte stark miteinander verflochten sind. Wenn die US-Zinsen steigen, könnten die Auswirkungen auf die Schwellenländer und die Eurozone erheblich sein. Ein längerer, langsamerer Aufschwung auf dieser Seite des Atlantiks bedeutet, dass Unternehmen der Cashflow-Prognose Priorität einräumen und Optionen schaffen müssen, um zu gedeihen. Unabhängig davon, ob die Wirtschaft durch eine Überhitzung beeinträchtigt wird oder nicht.
Sie können dies als Schutz vor zwei Szenarien betrachten: Zum einen Overtrading, bei dem das Unternehmen zu schnell wächst, es jedoch nicht die finanziellen Ressourcen mitbringt, um dieses rasante Wachstum zu stemmen. Zum anderen die Investition in Wachstum (neue Mitarbeiter, neue Ausstattung, zusätzliche Lagerkapazität), um dann jedoch festzustellen, dass die Geschäfte nicht wie erhofft anziehen.
Hier kommen weitere Optionen von ABN AMRO Asset Based Finance ins Spiel:
Factoring schafft finanziellen Spielraum, der sich mit der Aktivität bewegt - und der weniger dramatisch von Bewegungen der Leitzinsen durch die Zentralbanken beeinflusst wird.
Die Absicherung gegen Forderungsausfälle über Recourse-Factoring bietet Sicherheit bei der Annahme zusätzlicher Aufträge oder neuer Kunden, deren eigenes Geschäft von einer Überhitzung oder einem Abflauen der Wirtschaft betroffen sein könnte.
Die Analyse von ABN AMRO macht deutlich, dass sich die Welt nicht im Gleichschritt bewegt, während sich die Pandemie ausbreitet. Die EU-Staaten und die USA holen zu den hohen Impfraten in Großbritannien auf, aber ihre Volkswirtschaften und die Optionen der Unternehmen unterscheiden sich enorm. In anderen Teilen der Welt ist Covid-19 immer noch ein riesiger und höchst unberechenbarer Faktor und könnte immer noch dramatische Auswirkungen auf die Rohstoffpreise, die Integrität der Lieferkette und sogar die Nachfrage haben.
Wir sind noch nicht über den Berg. Es ist wichtig, Ihrem Unternehmen finanziellen Spielraum zu verschaffen, um je nach Entwicklung der Faktoren die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Wir sind als Sparringspartner für Sie da, um dies zu ermöglichen.